Um Musik für die Europeana beizusteuern, müssen Archive keine substantiellen Anpassungen ihrer digitalen Arbeitsabläufe oder Daten-Software befürchten. Auch Drittkosten entstehen bisher nicht.
Übersichtlich und schnell führt der Weg für Musik und Musik-affine Fotos, Texte oder Videos in die Europeana. Eine Europeana-orientierte Musik-Daten-Infrastruktur wurde über zwei Jahre entwickelt und steht in vollem Umfang zur Aggregierung zur Verfügung. Die Audio-Aggregation-Plattform des früheren DISMARC-Projektes wird im Projekt "Europeana Connect" vom Rundfunk Berlin-Brandenburg und dem Technik-provider AIT (Graz) betrieben. Alle Musik-Archive können jetzt von Vorarbeiten anderer Archive profitieren und benötigen deutlich weniger Aufwand, um ihre Strategie abzusichern. Für die Europeana werden Audios in MP3-Qualität verlinkt. Dabei kann es sich auch um gekürzte Vorhör-Dateien handeln.
Neben den Aufwänden für individuelle Digitalisierungsarbeiten entstehen Archiven, die den Weg über Europeana Connect nehmen, keine Drittkosten. Das betrifft die sofortige (!) Recherchierbarkeit in 30 Portal-Sprachen, online Präsenz, gesicherte Datenübergabe, Anpassung auf Europeana-Standards (incl. Fortschreibung eventueller Daten-Felder-Updates) und mehr. In der Europeana vertreten zu sein bedeutet auch, den Aufbruch zu unbekannten Nutzungen miterleben und ggfs. auch gestalten zu können. "Audio-Exhibitions", semantische Suche, Verschlagwortung in diversen Sprachen u.ä. können einzelne Archive planerisch, technisch und vom Kostenaufwand her kaum bestreiten. In der Europeana werden sie für alle teilnehmenden Auido-Archive greifbar.
Den Weg nach Europa beschreiten die einzelnen Archive mit Hilfe interaktiver Online-Werkzeuge. Dem Mapping der Datenfelder folgt eine Prüfung von Beispiel-Datensätzen. Es gibt einen Test-Upload. Nachdem dieser Test erfolgreich verlaufen ist, können die Audios jederzeit im Europeana-Portal bereitgestellt werden.
Das Referat beschreibt das Konzept von EuropeanaConnect. Dann geht es ganz praktisch um die verschiedenen Schritte der Aggregierung von Musik für die Europeana
1. Daten-Beschaffenheit - Um welche Datensätze geht es?
2. Mapping - Datenfelder, Normen, Thesaurusse, Daten-Enrichment
3. Datenwege - Der Zwischenschritt DISMARC-Protal, Harvesting-Routinen, Europeana-Anbindung
4. Perspektiven - Audio Exhibtions, virtuelle Gesamtkataloge, Horizonterweiterungen
5. Problemfeld Urheberrechte
und als Sonderaspekt
6. Offene und versteckte Kosten - was muss bezahlt werden, was macht sich bezahlt?
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Johannes Theurer managt für den Rundfunk Berlin-Brandenburg das Audio-Aggregation-Workpackage im Projekt "Europeana Connect" und kuratiert das DISMARC-Portal für Audio-Archive. Er ist seit 1978 als Journalist tätig, seit 1994 als Rundfunkredakteur/Moderator. Seit 1998 mehrfach Leiter Internet-orientierter Innovationsprojekte mit EU-Förderung. 2003/4 als kommerzieller Musik-Aggregator für "Artspages" (Norwegen). Vorsitzender der "Gesellschaft für traditionelle Musik Berlin e.V.", Sekretär der "World Music Charts Europe", 1994 Mitbegründer des Weltmusik-Programms Radio Multikulti.
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